Der Pflegeprozess
Propositionen zum Konzept Pflege
- Die Pflege ist eine Dienstleistung auf allen Systemebenen (Individuum, Interaktionssysteme, Familien, Organisationen, Gemeinden und Bevölkerung).
- Die Pflege beim Individuum schließt die Familie und vernetzten Systeme der Umwelt mit ein.
- Die Pflege der Familien oder größeren Systeme schließt die Individuen und ihre Subsysteme mit ein.
- Das Ziel der Pflege ist der Prozess, der das Streben nach Kongruenz im System erleichtert oder ermöglicht. Das Ziel des Empfängersystems ist die Gesundheit.
- Individuelle Pflege und die Pflege der Familie sind kaum unterscheidbar. Die Kunst der Pflege zeigt sich darin, inwieweit die Pflegeperson als Teilnehmerin im Familiensystem in der Lage ist, zu handeln und bei Bedarf in die Rolle einer objektiven Beobachterin zu wechseln. Dabei sollte sie zudem die Fähigkeit haben, in der jeweiligen Situation von der Perspektive des Individuums zur Familienperspektive zu wechseln.
- Pflege ist ein Prozess, der alle Dimensionen einbezieht und Spiritualität, gemeinsames Wachstum, Regulation/Kontrolle und Stabilität zum Ausdruck bringt.
In dieser Theorie wird ein klienten-/patientenzentrierter Ansatz verfolgt, der sich auf Stärken statt auf (Pflege-)Probleme konzentriert. Die Patienten (Familie) bestimmen ihre eigenen Ziele und verwenden jene Strategien, die mit ihrem Familiensystemprozess übereinstimmen. Die Familien lernen die Theorie und das Diagramm kennen und schätzen sich selbst ein. Ihr Plan zur Veränderung ist selbstmotiviert. Pflegende verwenden die folgenden Schritte:
1 - Klassieren der systemischen Prozesse innerhalb der vier Prozessdimensionen
2 - Offen die Theorie und die systemischen Prozesse erklären
3 - Nachforschen, welche Änderungen stattfinden sollen
4 - Gutheißen und fördern der geeigneten Handlungen
5 - Repetieren und verstärken der geeigneten Handlungen
6 - Umlernen bei unangebrachten Handlungen
7 - Experimentieren mit neuen Handlungen
8 - Nützlichkeit und Erfolg der Änderungen prüfen
9 - Zusprechen, ermuntern, loben.